...oder auch Markranstädt in Trümmern?!
Es ist traurig, ja, da bin ich mit dem CDU -Stadtverband-Markranstädt einig: der "Ortseingangsstein" ist zerborsten und (leider) noch nicht weggeräumt. Aber deswegen liegt Markranstädt ja noch nicht gänzlich in Trümmern. Auch das Gerücht, dass die Fahrerin des weißen Ford eine Geheimagentin der Stadt Leipzig gewesen sei, die den Auftrag hatte, das Markranstädter "Bollwerk" mutwillig einzureißen, um die Eingemeindung voranzutreiben, ist Fake-News!
Einen Vorschlag zur neuerlichen Gestaltung des Kreisels fand ich aber ganz witzig. Ein geneigter Leser aller Neuigkeiten aus Markranstädt meinte, dass es eine gute Idee sei, ausgewählte CDU-Mitglieder zu bitten, das Stadtwappen mit unterschiedlich farbig blühenden Primeln nachzubilden. Sozusagen blühende Landschaften en miniature zu schaffen, bis fleißige Trümmerfrauen und -männer das ortsprägende Sandsteinmonument wieder neu errichtet haben. "Mit Primeln in der Coronazeit haben die doch Erfahrungen!", lautete das abschließende Statement. Nun ja, warum eigentlich nicht. Aber am Schmunzeln meines Gegenüber und dem verschmitzten Zwinkern um die weisen Augen, habe ich die Ironie wohl erkannt.
Gleichwohl ist das Thema "Trümmer am Kreisel" offenbar zum vorrangigen einzelner Stadtratsfraktionen geworden. In der Coronazeit, wo ja fast alles still steht, gibt es auch nichts Vergleichbares. "Das hätte das Stadtoberhaupt vorrangig zu seinem Thema machen müssen!", schallte es mir aus berufenem Munde entgegen. Sprach´s und ging Unverrichteter Dinge seines Weges. Mein Einwand "Steuern, Finanzen in der Krise, Allgemeinverfügung umsetzen, Planungen im Blick halten etc". verhallten ungehört auf dem Rathausflur. Da half mir auch kein Stoßgebet zum heiligen Michael.
Nun denn, fest steht: Noch diese Woche werden die Fragmente entfernt. Versuche zwischenzeitlich mit Muskelkraft und Anwendung der Hebelgesetze den Stein des Anstoßes zu entfernen, wurden nicht weiter verfolgt. Der Kran ist organisiert (gar nicht so einfach, schnell eine Hebevorrichtung dieser Tragkraft zu bekommen), die Bundesstraße wird dann zeitweise gesperrt (allein die Genehmigung dafür dauerte gefühlt Wochen) und fleißige Polizeimenschen regeln dann den Verkehr für uns. Ihr seht: Umfahren geht einfach, Wegräumen braucht einiges an Vorlauf und Absprachen!
Aber: Was lange währt, wird endlich gut!
Damit eines klar ist. Meine ironischen Worte bedeuten nicht, dass ich das Denkmal am Kreisel geringschätzig betrachte. Im Gegenteil. Ich mag den Stein. Und wenn es nach mir geht, dann kommt er dort auch wieder hin. Inklusive Stadtwappen und gepflegter Grünfläche (von mir aus auch mit Primelchen). Er ist ein Stück Identität, sei es für geborene Markranster oder Zugezogene, wie mich.
Bleibt gesund!
PS: Versprochen: diese Woche werden die Trümmer beräumt und wohl verwahrt. Vielleicht sogar schon heute, sofern mein Stoßgebet geholfen hat.